Meine Peru Highlights nach zwei Monaten im Land

In keinem Land auf der Erde gibt es eine so große Vielfalt an Klimazonen wie in Peru. Dementsprechend bietet das Land eine große Vielfalt an unterschiedlichsten Sehenswürdigkeiten. Während meines 5-monatigen Lateinamerika-Trips habe ich mit Abstand am meisten Zeit in Peru verbracht und das Land tief in mein Herz geschlossen. Am liebsten möchte ich bald zurück  und weitere Ecken/Flecken im Land des Goldes entdecken. Zwei Monate waren nämlich nicht genug, um alle Highlights zu besuchen.

Meine Route quer durch Peru sah wie folgt aus:

⇒ Ecuador ⇒ Mancora ⇒ Chiclayo ⇒ Trujillo & Huanchaco ⇒ Huaraz ⇒ Lima ⇒ Ica & Huacachina ⇒ Lunahuana  Huancaya ⇒ Tarma ⇒ La Merced ⇒ Lima ⇒ Cusco ⇒ Machu Picchu ⇒ Ollantaytambo ⇒ Cusco ⇒ Puno ⇒ Bolivien

Jetzt möchte ich dir von dieser Route meine Peru Highlights vorstellen

1. Huaraz: Ausgangspunkt für Andenwanderungen

Generell waren die Anden das absolute Highlight in Peru für mich. Und Huaraz ist der perfekte Ort, um diese unberührte Bergwelt zu erkunden. Die Stadt selbst liegt in einem Tal und in der Ferne siehst du die weißen Gipfel der Cordillera Blanca glitzern. Diese Bergkette ist außerhalb des Himalayas die höchste Bergregion der Welt. Hier ist auch der höchste Berg Südamerikas zu finden: Der Huascarán mit seinen 6788 Metern.

Huaraz hat sich auf den Bergtourismus spezialisiert und so findest du im Zentrum alles, was du für mehrtägige Trekking-Touren in den peruanischen Anden benötigst. Viele bieten  auch den Verleih von Ausrüstung an. Meist haben die gleichen Geschäfte auch eine Vielzahl an Touren in die Cordillera Negra und Cordillera Blanca im Angebot. Es gibt die Möglichkeit Tagestouren zu machen, die häufig nur aus dem reinen Transport bestehen. Oftmals sind diese mit öffentlichen Verkehrsmitteln gar nicht an einem Tag zeitlich machbar, sodass du leider auf die teurere Variante zurückgreifen musst. Willst du einen mehrtägigen Trip ohne viel Schlepperei unternehmen, kannst du Führer, Köche und Packesel dazu buchen.

Meine persönliche Empfehlung für einen Tagestrip ist die Wanderung zur Laguna 69. Noch nie hab ich einen so blauen See gesehen. Für fitte Menschen kann dieser auch zur Akklimatisierung dienen. Für eine mehrtägige Trekking Tour in Peru empfehle ich den 4-tägigen Santa Cruz Trek. Dieser führt dich über den auf stolzen 4750 m gelegenen Punta Union-Pass.

Wohnen: Alpes Huaraz (6,5 € ein Bett Dorm und 20,4 € das Doppelzimmer)
Tage: 5-14
Besonderheiten: Unterschätze das Höhenklima nicht. Plan 2-3 Tage vor den großen Wanderungen ein, um dich an die Höhe zu gewöhnen.

laguna-69-huaraz-peru-alongtheway

2. Machu Picchu: Die bekannten Inka Ruinen

Jeder kennt diese Inkastätten und hat sie schon mehrfach auf Bildern gesehen. Sie ist das bekannteste Highlight Perus und in allen Top-Sehenswürdigkeiten-Listen aufzufinden. So auch hier. Ich bin jedoch auch der Meinung, dass jeder Machu Picchu einmal in Peru besucht haben sollte. Trotz Massentourismus ist es ein besonderer Ort der Inka und absolut lohnenswert. Besonders die Nachmittagsstunden zeigen dir ein komplett anderes Machu Picchu als die hektischen Morgenstunden.

Die Inkastätte kann auch in Kombination mit verschiedenen Treks erwandert werden. Der klassische Inka Trail (2-5 Tage) folgt den Pfaden der Inkas und ist sehr beliebt. Leider heißt das aber auch, dass er sehr teuer ist und die limitierten Plätze sehr rar sind. Daher empfehle ich für alle, die Lust auf wandern haben, den Salkantay Trek (5 Tage). Eine etwas actionreichere Alternative ist der Jungle Trek mit Moutainbiking, Rafting, Ziplining und Wandern (3-4). Alternativ kannst du auch auf eigene Faust nach Aguas Calientes reisen und von dort den Aufstieg wagen.

Detailiertere Informationen findest du in meinem Machu Picchu Artikel.

Wohnen: Hostel in Aguas Calientes oder die Unterkunft ist bei der Tour inklusive
Tage nur Macchu Picchu: 2
Tage mit Tour: 3-5

Die Ruinen

3. Cusco & das heilige Tag: Weitere Einblicke in das Leben der Inka

„Ich bin in Lima für die Arbeit, aber leben würde ich viel lieber in Cusco“. Solche oder ähnliche Aussagen hörte ich mehrfach von den Limeños, den Einwohnern Limas. Dementsprechend freute ich mich auf Cusco…und wurde nicht enttäuscht. Die Stadt selbst ist sehr schön in einem Tal gelegen, umgeben von Bergen.  Mit 3399 Metern lässt selbst die kleinste Aktivität den Puls schneller schlagen und die Atmung beschleunigt sich. Da sie Stadt in einem Tal erbaut ist müssen gelegentlich die Talwände auch erklommen werden.

Im schönen historischen Zentrum rund um den Plaza de Armas hörst du zwar mehr Englisch als Spanisch. Die Millionen Touristen jährlich bescheren der Inka-Stadt, die als Tor zu Machu Picchu dient, jedoch ein angenehmes internationales Flair und du nach Laune bzw. Hunger zwischen peruanischer und westlicher Küche wechseln. Die Stadt hat einen sehr schönen Vibe und es macht Spaß, die Kopfsteinpflastergassen auf eigene Faust zu erkunden. Neben den üblichen Touri-Läden gibt es auch viele schöne Restaurants und Läden mit Besonderheiten zu entdecken. Wer auf der Suche nach Mitbringseln ist, wird hier auf jeden Fall fündig. Die Auswahl an Alpaka-Pullis, Schals, Tüchern usw. ist überwältigend. Auch ich habe hier fleißig eingekauft und meine Familie mit peruanischen Schals und Pullis versorgt.

Von Cusco fährst du ca. eine Stunde bis in das Heilige Tal. Ich kann dir empfehlen, für ein paar Tage nach Ollantaytambo zu ziehen und von dort die Orte im heiligen Tal zu erkunden. Ich habe für meinen Geschmack die eine Stunde Fahrt hin und wieder zurück viel zu häufig gemacht.

Wohnen: Hospedaje Frankenstein (Einzelzimmer 6,5 € und Doppelzimmer 12,20 €)
Tage Cusco: 2-3
Tage Sacred Valley: 2-5
Besonderheiten: Vor großen Aktivitäten solltest du etwas Zeit einplanen, um dich an die Höhe zu gewöhnen

Überblick über Cusco

4. Huacachina: Oasenstadt in der Wüste

Huacachina ist eine Oase in Mitten der Sandwüste. Okay, mittendrin ist etwas übertrieben. Du solltest einfach nur in die eine Richtung in die unendlichen Weiten der Wüste gucken. In der anderen Richtung findest du nach zwei Dünen die relativ große Stadt Ica. Huacachina ist sehr klein und leider sehr touristisch. Nichtsdestotrotz lohnt sich der Besuch. Die Sonnenuntergänge über den Dünen sind ein Highlight und lassen das Herz von Romantikern höher schlagen. Wein und Schnapsfreunde können in der Umgebung die Wein- und Pisco-Güter erkunden oder abends einfach einen Pisco Sour genießen. Und wer eher auf Action steht, kommt mit Sandboarden und Sand-Buggy fahren auch auf seine Kosten.

Tage: 1-2
Bemerkungen: Der Busbahnhof liegt in Ica, von dort kannst du einfach ein Taxi nehmen (shared Taxi möglich).

Die Oase Huacachina bei Ica

5. Iquitos: Mitten im peruanischen Dschungel

In Iquitos kannst du komplett in den peruanischen Dschungel eintauchen. Beziehungsweise ist Iquitos der perfekte Ausgangspunkt dafür. Sie ist die größte Stadt der Welt, die nicht über Straßen erreichbar ist. Das heißt, du musst entweder fliegen (von Lima ca. 100 $) oder ganz entspannt und abenteuerlich in einer Hängematte auf einem Flussboot für mehrere Tage anreisen. Vor Ort kannst du entweder tageweise Dschungel-Exkursionen machen oder gleich in einer Dschungel Lodge ganz tief in die grüne Welt der Amazonas Region eintauchen.

Tage: 5
Bemerkungen: Vergiss dein Mückenspray nicht

6. Huancaya: Bergdorf in den Anden

Huancaya bietet dir ein Erlebnis ziemlich weit weg vom klassischen Gringo-Trail. Das erste Abenteuer ist das Erreichen des verschlafenen Bergdorfes. Genaue Informationen zu meiner Odyssee findest du in meinem Huancaya Artikel. Einmal angekommen, bietet sich dir ein Tal mit wunderschönen Wasserfall-Kaskaden (Wasserfall-Terrassen) und Wanderungen die steilen Berghänge hinauf. Auch kannst du die verschiedensten Zubereitungsarten der Forelle, der Trucha, genießen. Huancaya kann gut mit einem Trip zu den Städten Lunahuaná (Water Rafting), Tarma (Kolonialstadt in den Bergen) und La Merced (Randdschungel) verknüpft werden.

Wohnen: In einem der unzähligen Hospedajes (jede Familie bietet praktisch eine Unterkunft an)
Tage: 2-3
Besonderheiten: In den Häusern ist es eiskalt. Also achte auf eine Unterkunft mit Warmwasser.

Nico und das Huancaya Gipfelkreuz.

7. Huanchaco & Trujillo: Kultur und Surfen

Huanchaco ist ein kleiner Surferort direkt neben der größeren Stadt Trujillo. Hier kannst du den Surf-Lifestyle perfekt mit etwas Kultur verbinden. Peru bietet nämlich weit mehr als nur Machu Picchu und Inka-Geschichte. In der Region um Trujillo waren die Chimu- (13.-15. Jh.) und Moche-Kulturen (1-8 Jh.)sehr aktiv und so ist zwischen Trujillo und Huanchaco die größte Lehm-Stadt der Welt zu finden. Große Teile sind bereits verwittert, also solltest du dich hier etwas beeilen diese zu besuchen. Auch findest du in der Region die beindruckenden Lehm-Pyramiden Huaca de la Luna und Huaca de la Sol. Huanchaco selbst bietet eine sehr gute Infrastruktur mit vielen Hostels und Restaurants und lange Strände mit einer Vielzahl an surfbaren Wellen.

Tage: 2-3

Surfer in Huanchaco

8. Mancora: Surferort im Norden Perus mit super Restaurants

Mancora sollte deine erste Anlaufstelle sein, wenn du auf Strand, Surfen und Fisch stehst. Ganz im Norden an der Grenze zu Ecuador liegt dieser langezogene Küstenort mit warmen Wasser. Umgeben von Wüste kannst du Palmen und viel Grün an der Peruanischen Küste eher selten finden. Dafür wirst du mit traumhaften Sonnenuntergängen und super leckere Ceviche entlohnt. Ceviche ist das Nationalgericht Perus und besteht aus Fisch, der in Limettensaft eingelegt ist und durch die Säure „gegart“ wird. Dazu gehören Zwiebeln, Koriander und Süßkartoffeln, Mais (und Chifles). Dieses Gericht war mein absolutes Lieblingsessen während meines Trips in Peru. In Mancora findest du von einfachen und sehr günstigen Restaurants bis hin zu schicken westlicheren Restaurants wirklich alles. Dort macht sich den Bauch voll schlagen wirklich Laune.

Um das leckere Essen wieder abzutrainieren, kannst du gleich aufs Surfboard hüpfen und ein paar Wellen reiten. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit ganz in der Nähe mit Riesenschildkröten zu schwimmen.

Tage: 2-4
Bemerkungen: Fahr am besten mit dem Taxi zu den Schildkröten, lass dir keine überteuerte Tour aufschwatzen.

Sonnenuntergang in Mancora

9. Arequipa: Die weiße Stadt Perus

Die weiße Stadt Arequipa im Süden von Peru zählt zu den schönsten Städten des Landes. Die weißen Fassaden laden zum Erkunden der Stadt ein, in der es auch diverse alte Gemäuer zu erkunden gibt. Eine der interessantesten Attraktionen ist eine alte Klosteranlage direkt in der Innenstadt, die aber auch leider nicht günstig ist. Das größte Highlight ist jedoch der Colca Canyon außerhalb der Stadt. Diese Schlucht ist mit je nach Messart 3.269 m bzw. 1.200 einer der tiefsten Canyons der Welt (tiefer als der Grand Canyon) und kann mit ein oder zwei Tagestouren von Arequipa aus erwandert werden. Es besteht auch die Möglichkeit die Berge auf Eseln zu erklimmen. Im Colca Canyon hast du die Chance den größten fliegenden Vogel, den Condor zu sehen.

Wohnen: Arequipay Backpackers Downtown (Dorm ab 5,6 € und Doppelzimmer für 18,9 €)
Tage Stadt: 1
Tage Canyon: 1-2

Plaza de Armas in Arequipa

10. Lima: Die große Hauptstadt Perus

Lima ist die Hauptstadt Perus und mit 8,8 Millionen Einwohnern nach Sao Paolo und Mexiko City sogar die drittgrößte Stadt Latein-Amerikas. Das touristische Leben beschränkt sich aber in der Regel auf wenige Stadtteile im Zentrum. Das meiste Leben für Backpacker spielt sich in Miraflores ab. Wer jedoch eine summende Lateinamerikanische Metropole erwartet, liegt hier etwas falsch. Ich habe mich eher nach Europa oder in die USA versetzt gefühlt. Schicke Boutiquen, hippe Restaurants, saubere Bürgersteige, viele Grünanlagen. Generell sehr schön, um einen sanften Einstieg in Peru zu haben oder einfach für ein paar Tage Urlaub vom Urlaub zu machen und wieder in eine gewohnte Welt einzutauchen. Auch bieten diverse Museen einen guten Einstieg in die Geschichte des Landes und der kulturellen Vergangenheit.

Wohnen: Kacla (ab 9,2 € im Dorm)
Tage: 1

11. Puno & Floating Islands

Im Süden Perus an den Ufern des unendlichen Titicacasees auf 3800 Metern liegt Puno. Die größten Sehenswürdigkeiten sind die Schwimmenden Inseln des Uro-Volkes. Diese Inseln werden aus Schilf gebaut, genauso wie deren Schilfboote. Über 2000 Ureinwohner leben noch auf diesen Inseln, die heutzutage aber hauptsächlich als Touri-Attraktion genutzt werden. Ich fand es sehr spannend es einmal zu sehen. Aber eine 2h-Tour reicht dann auch. Als Zwischenstopp auf dem Weg nach Bolivien ist Puno durchaus einen Besuch wert. Wer nur wegen den Schilfinseln dort hinreisen möchte, würde ich eher abraten und einen Besuch der bolivianischen Seite des Titicacasees vorschlagen (z. B. Isla del Sol).

Tage: 0,5
Bemerkungen: Mit dem Bolivia Hop Bus kannst du von Cusco nach La Paz fahren mit kurzen Zwischenstopps in Puno und der Isla del Sol. Es ist auch möglich, einfach mit dem Bus am nächsten Tag weiterzureisen.

Die Schwimmenden Inseln in Puno am Titicacasee

Weitere Städte, die ich besucht habe oder von denen ich gutes gehört habe:

Chiclayo: Chiclayo bietet das ausgezeichnete Museum Tumbas Reales de Sipán
La Merced: Im Randgebiet des Dschungels kannst du Wanderungen zu Wasserfällen unternehmen und das Kaffeeanbaugebiet erkunden.
Tarma: Eine schöne Stadt mit leckerem Markt am Sonntag.
Lunahuaná: Die Stadt ist bekannt fürs Rafting
Kuelab: Eine Ruine, die angeblich schöner als Machu Picchu sein soll und von vielen als Highlight angepriesen wird (aufgrund eines Erdrutsches kamen wir leider nicht hin).
Rainbow Mountains: Bunt gefärbte Berge, die ein beliebtes Instagram Motiv abgeben
Nazca Linien: Die Bodenzeichnungen stammen noch aus Zeiten vor dem Inka-Reich und lassen sich am besten aus der Luft betrachten.

Welches sind deine Peru Highlights oder worauf freust du dich am meisten? Hinterlasse einfach einen Kommentar.